Old Irontown State Park  

Von Sagebrush überwachsenes Ruinengelände von Iron City

Bundesstaat: Utah
Höhe: 1.770 Meter ü.M.
Lage: 20 Meilen westlich von Cedar City

Old Iron Town, ursprünglich ‚Iron City', liegt im Dixie National Forest zu Füßen des Iron Mountain. Wie der Name schon vermuten lässt, war Iron City eine Mining Town, in der Eisenerz abgebaut und zu Roheisen verarbeitet wurde. Allerdings existierte die kleine Siedlung nicht besonders lang, von 1876 bis 1876. Grund waren zum einen die unzureichenden Transportmöglichkeiten, aber auch eine wirtschaftliche Depressionsphase, die das Land in eine finanzielle Krise stürzte.

Bei einem Rundgang durch das Ruinengelände erfährt man anhand von Schautafeln allerlei Interessantes über die Geschichte dieses Ortes und den Prozess der Eisengewinnung. Sehenswert ist auch der große, aus roten Backsteinen gemauerte Kamin der ehemaligen Gießerei sowie einer der zwei ursprünglich vorhandenen Kohlemeiler, in denen einst Holzkohle für die Befeuerung des Schmelzofens hergestellt wurde. Weitere Fundstücke der ehemaligen Bergbausiedlung befinden sich im Frontier Homestead State Park Museum in Cedar City.

In Iron City wurde täglich über eine Tonne Eisen produziert

Wissenswertes zum Old Irontown State Park

Bereits in den 1850er Jahren wurde im Auftrag von Brigham Young, dem Gründungsvater der Mormonen, die Siedlung Cedar City gegründet, um Eisenerz zu gewinnen und damit von den teuren Einfuhren von Eisenwaren aus dem Osten unabhängig zu werden. Die Produktion erwies sich jedoch als nicht besonders rentabel. 10 Jahre später, als die Eisenhütten in Cedar City schließen mussten, entdeckte Peter Shirts die Eisenerzlager von Iron City. Im Juni 1868 gründete Ebenezer Hanks die Union Iron Company und zwei Jahre später zählte die kleine Siedlung bereits 97 Einwohner. Es gab ein Schulhaus, eine Schmiede, zwei Holzkohlemeiler und eine Eisenschmelze, in der täglich 1.100 kg Roheisen produziert wurde. Aber auch dieser zweite Versuch der Eisengewinnung war nicht von langer Dauer. Bereits 7 Jahre später wurde Iron City wieder aufgegeben. Grund waren schlechte Transportbedingungen und die Finanzkrise von 1874. Old Iron Town steht seit 1969 im National Register of Historic Places.

Von der Siedlung sind nur noch die Grundmauern erhalten

Zufahrt

Vom Highway 56 zweigt 20 Meilen westlich von Cedar City eine geteerte, 3 Meilen lange Stichstraße ab Richtung State Park. Die Abzweigung ist ausgeschildert.

Besichtigung des Old Irontown State Park

Vom Parkplatz führt ein Rundweg von knapp einer halben Meile durch das schon etwas verwilderte, mit Sagebrush und Wildblumen überwachsene Ruinengelände von Old Irontown. Viel ist von der ehemaligen Mining Town zwar nicht mehr erhalten, aber mit etwas Fantasie kann man sich sehr gut vorstellen, wie hier früher gelebt und gearbeitet wurde. Da ist zum Beispiel der große, bienenkorbförmige Kohlemeiler, in dem früher aus dem Holz von Kiefern und Wacholderbäumen Holzkohle hergestellt wurde. Diese Holzkohle diente zur Befeuerung der Schmelzöfen, in denen das Eisenerz eingeschmolzen und zu Roheisen weiterverarbeitet wurde. Von einem dieser Schmelzöfen steht noch der große, gemauerte Kamin. Ein zweiter, größerer Schmelzofen war bereits im Bau, wurde aber nie vollendet. Erhalten sind hier lediglich die Grundmauern.

Im Kohlemeiler wurde Holzkohle hergestellt

Geht man von hier aus ein Stück weiter nach Westen, gelangt man zu einer kreisrunden Anlage, spanisch ‚Arrastra' genannt. Hier wurden mit Hilfe eines Ochsen, der einen großen Mahlstein im Kreis bewegte, große Eisenerzbrocken in handliche Stücke zerkleinert. Mit der gleichen Vorrichtung wurde aus Sandstein feiner Sand gemahlen, der dann in der Gießerei Verwendung fand. Der offizielle Rundweg durch das Ruinengelände endet am Kohlemeiler. Wer will, kann die Wanderung aber noch etwas verlängern und dem schmalen Fußpfad folgen, der hinter dem Kohlemeiler beginnt. Auf diesem als Nature Trail angelegten Rundweg, der ebenfalls eine halbe Meile lang ist, erfährt man auf kleinen Schautafeln viel Interessantes über die verschiedenen Bäume, Büsche und Wildblumen, die in dieser Region heimisch sind.

Ein von Ochsen angetriebener Arrastra zum Zerkleinern von Eisenerzbrocken

Abstecher in die Umgebung

Frontier Homestead State Park Museum

635 North Main Street, Cedar City, UT 84721, Tel. 435-586-9290
Hauptthema des 2009 von Iron Mission State Park Museum in Frontier Homestead State Park Museum umbenannten Regionalmuseums ist die Geschichte der Eisenerzgewinnung im 19. Jahrhundert. Gezeigt werden Pferdekutschen und -fahrzeuge aus den Jahren 1850 bis 1920, Farmwerkzeuge, Gegenstände aus der Pionierzeit und einige historische Blockhütten. Unter den Ausstellungsstücken zur Geschichte der Eisenindustrie gehört auch die im ehemaligen Iron City hergestellte eiserne Stadtglocke. Öffnungszeit: Juni bis August tägl. 9-18 Uhr, September bis Mai Mo-Sa 9-17 Uhr, So geschlossen. Internet: stateparks.utah.gov/parks/frontier-homestead