Klima und Reisezeit USA Südwesten

Im Mai blühen die prächtigen Joshua Trees

Der Südwesten der USA umfasst mehrere unterschiedliche Klimazonen, von der heißen Sonora Wüste im Süden Arizonas über die gemäßigte Pazifikküste Kaliforniens bis zu den über 4.000 Meter hohen Berggipfeln der Rocky Mountains in Colorado. Im Zentrum des Gebiets liegt das über 2.000 Meter hoch gelegene Colorado Plateau mit seinen berühmten Canyonschluchten und Felslandschaften. Daher ist die beste Reisezeit auch immer abhängig von der gewählten Reiseroute. Generell lässt sich jedoch sagen, dass Frühjahr und Herbst für eine Rundreise durch den Südwesten am besten geeignet sind. Allerdings herrscht in dieser Zeit auch der größte Besucherandrang, so dass man alle Unterkünfte unbedingt rechtzeitig vorreservieren sollte.

Reisezeit Frühling

Im Frühjahr liegen die Tagestemperaturen im Durchschnitt bei angenehmen 20 bis 25 Grad. Allerdings kann in dieser Zeit das Wetter auch noch sehr unbeständig sein, besonders wenn man sehr früh im Jahr unterwegs ist, also im März und April. In dieser Zeit muss man daher immer mit plötzlichen Kälteeinbrüchen rechnen, verbunden mit heftigen Stürmen und Regenfällen. Auf der anderen Seite sind dies die Monate, in denen man die meisten Wildblumen sehen kann, wobei diese in den tiefer gelegenen Regionen der Sonora Wüste bereits im März ihre Hauptblütezeit haben, in der etwas höher gelegenen Mojave Desert im April.

Blühende Desert Globemallow

Ideal für Rundreisen, die auch die etwas höher gelegenen Gebiete wie Zion oder Bryce Canyon mit einschließen, ist der Monat Mai. Im Mai ist das Wetter beständiger, die Tage sind länger und wenn man Glück hat, scheint bei angenehmen Temperaturen den ganzen Tag die Sonne von einem wolkenlosen, blauen Himmel.

Ende Mai wird auch die Tioga Pass Road im Yosemite Nationalpark geöffnet. Allerdings sind dann die Hochlagen in den Bergen noch tief verschneit. Dafür erlebt man im Frühjahr direkt nach der Schneeschmelze die Wasserfälle in ihrer schönsten Pracht. Mit dem Memorial Day Weekend Ende Mai beginnen in den USA die dreimonatigen Sommerferien und damit die Hauptreisezeit für Familien mit Kindern.

Reisezeit Herbst

Umgekehrt verhält es sich im Herbst, denn die Sommerferien der Amerikaner enden an Labour Day (dies ist der erste Montag im September). Wer von Mitte September bis Ende Oktober unterwegs ist, kann meist mit sehr stabilem und ruhigem Hochdruckwetter rechnen. Im September sind die Tage in den tiefer liegenden Wüstengebieten noch sehr heiß, in den höheren Lagen angenehm warm. Ein ideales Reisegebiet für den September sind die etwas höher gelegenen Bergregionen der Rocky Mountains in Colorado, denn dort verwandelt gegen Ende September farbenprächtiges Herbstlaub die Wälder in bunt leuchtende Farbteppiche.

Leuchtendes Herbstlaub in den Rocky Mountains

Nicht unbedingt zu empfehlen ist im Herbst ein Besuch des Yosemite Valley, denn die im Frühjahr so beeindruckenden Wasserfälle sind dann fast ausgetrocknet. Für Abwechslung sorgen im Herbst auch zahlreiche Veranstaltungen wie die Fiesta de Santa Fe im September oder die Albuquerque International Balloon Fiesta Mitte Oktober.

Reisezeit Sommer

Im Hochsommer lässt sich der Südwesten ebenfalls bereisen. Meiden sollte man dann allerdings die Wüstenregionen entlang der mexikanischen Grenze, das Death Valley und die Gegend rund um Phoenix bzw. Tucson, denn dort erreichen die Temperaturen im August Maximalwerte bis zu 50 Grad Celsius. Ideal sind die Sommermonate für ausgedehnte Wanderungen in den Bergen und für die Besteigung der über 4.000 Meter hohen Berggipfel in den Rocky Mountains bzw. der Sierra Nevada. In den höheren Bergregionen erlebt man Mitte Juli bis Anfang August die Hauptblütezeit der Wildblumen.

Blumenwiese in den San Juan Mountains, Colorado

Ebenfalls sehr angenehm sind im Sommer Wanderungen im Wasser von Flüssen und Bächen, beispielsweise durch die Narrows des Zion oder den Kanarra Creek Canyon. Mitte Juli bis Mitte September ist im Südwesten allerdings auch 'Monsoon Season'. In dieser Zeit fallen die meisten Niederschläge, und zwar in Form heftiger Nachmittagsgewitter und Regenfälle. Aus diesem Grund sollte man bei längeren Wanderungen im Hochsommer unbedingt auf die Wettervorhersage achten, ganz besonders bei Bergtouren und bei Wanderungen in Slot Canyons. Dort kommt es im Anschluss an solche Regenfälle nämlich oft zu 'Flash Floods', also meterhohen Sturzfluten. Längere Trekkingtouren, beispielsweise durch den Paria Canyon, sollte man im Hochsommer daher möglichst nicht unternehmen.

Flusswanderung im Gila River, New Mexico

Sehr schön eignet sich der Sommer dagegen für einen Zelturlaub, denn die Nächte sind dann angenehm warm und man hat ausgiebig Gelegenheit, den wunderschönen Nachthimmel zu beobachten. Dieser ist im Südwesten ganz besonders beeindruckend, denn man sieht nicht nur Millionen von Sternen, sondern meist auch die Milchstraße und mit etwas Glück sogar einen 'meteor shower' mit leuchtenden Sternschnuppen.

Reisezeit Winter

Wer den Besuchermassen entgehen möchte, kann den Südwesten auch im Winter bereisen. Ganz besonders schön wirkt in dieser Jahreszeit der Kontrast aus roten Felsen und weißem Schnee in den Canyongebieten des Colorado Plateau. Darüber hinaus hat der Winter noch einen weiteren Vorteil, denn die Chancen, an Permits für die Wave und andere begehrte Wanderziele mit Besucherbegrenzung zu kommen, sind in dieser Jahreszeit wesentlich höher als von Frühjahr bis Herbst.

Bergsee in den Uintah Mountains, Utah

Allerdings können viele Straßen und Wanderwege im Winter auch unpassierbar sein, besonders in den Höhenlagen und in den Wildnisgebieten, so dass man generell mit Einschränkungen rechnen sollte. Ist man in höher gelegenen Regionen unterwegs, empfiehlt sich auf jeden Fall die Anmietung eines Fahrzeugs mit Winterreifen. Ein sehr schönes Reisegebiet für den Winter ist der Süden Arizonas rund um die Städte Phoenix und Tucson, denn hier liegen die Tagestemperaturen selbst im Dezember und Januar noch bei angenehmen 15 bis 20 Grad Celsius.