Arches National Park  

Abendstimmung an der Park Avenue

Bundesstaat: Utah
Höhe: 1.245 - 1.723 Meter ü.M.
Lage: im Osten von Utah nördlich der Kleinstadt Moab

Der Arches Nationalpark nördlich von Moab ist ein riesiger Felsengarten aus rotem Sandstein, der mit seinen vielen einzigartigen Natursteinbögen, Felsmauern, Hoodoos und Sandsteinfinnen zu den schönsten und sehenswertesten Nationalparks des Südwestens gehört. Über 1.500 Natursteinbögen wurden hier bereits katalogisiert, darunter so bekannte wie der zierliche Landscape Arch mit einer Spannweite von 93 Metern oder der wunderschön geformte Delicate Arch - vor dem Hintergrund der schneebedeckten LaSal Mountains ein Traummotiv für jeden Fotografen.

Geologie des Arches Nationalparks

Das Gebiet des Nationalparks liegt über einer bis zu mehreren tausend Meter dicken Salzschicht. Vermutlich stammen diese gewaltigen Salzablagerungen von einem See, der weite Teile des Colorado Plateau vor 300 Millionen Jahren bedeckte und im Laufe der Zeit verdunstete. Darüber bildete sich durch wiederkehrende Überschwemmungen eine Schicht aus Sand und Stein, die zu hartem Fels gepresst wurde und mit ihrem Gewicht das darunter liegende Salz zusammendrückte. Es entstanden Faltungen, Verwerfungen und tiefe Einbrüche.

Eis, das sich in den dicht nebeneinanderliegenden riesigen Sandsteinlamellen festsetzt, sprengt im Laufe der Zeit Teile der weicheren Gesteinsschichten heraus. Wind und Wetter arbeiten dann weiter an diesen Aushöhlungen, bis schließlich kleine Öffnungen im Gestein entstehen, die größer und größer werden. Je nach Lage der weichen und harten Gesteinsschichten entstehen so mit der Zeit kleinere und größere Natursteinbögen, die immer dünner und zierlicher werden, bis sie schließlich eines Tages unter ihrem eigenen Gewicht zusammenbrechen.

Flora und Fauna im Arches Nationalpark

In dem äußerst trockenen und rauen Wüstenklima gedeihen nur wenige Pflanzen. Am häufigsten sind Kiefern und die knorrigen Wacholderbäume, die sich hervorragend an diese harten Umweltbedingungen angepasst haben. Sie wurzeln selbst in den kleinsten Felsspalten und lassen bei großer Trockenheit einzelne Äste verkümmern und absterben, um den Feuchtigkeitsbedarf auf das Notwendigste zu reduzieren. Die wenigen Wildblumen des Parks blühen nur bei ausreichend Niederschlägen, verwandeln aber dann von Mai bis August die kahle Landschaft in ein farbenprächtiges Blütenmeer. Zu den am häufigsten zu sehenden Parkbewohnern gehören die kleinen Erdhörnchen, Maultierhirsche, Wüsten-Kaninchen (Black-tailed Jack Rabbits), Kängururatten, Eidechsen, Raben und der neugierige Stellar's Jay mit seinem wunderschönen blauen Gefieder. Vereinzelt kann man auch Adler und Falken zu beobachten.

Das Black-tailed Jackrabbit ist ein typischer Wüstenbewohner

Zufahrt Arches Nationalpark

Der Abzweig zur Entrance Station für den Arches Nationalpark befindet sich 4 Meilen nördlich von Moab am Hwy 191. Direkt dahinter liegt rechterhand das große Visitor Center des Parks, in dem man Souvenirs, Broschüren und Auskünfte über die Straßenverhältnisse in den etwas abgelegeneren Parkteilen erhält.

Arches Nationalpark Sehenswürdigkeiten am Scenic Drive

Direkt hinter dem Visitor Center beginnt die 18 Meilen lange geteerte Parkstraße. Diese klettert zunächst in engen Spitzkehren von mächtigen Felsbastionen begleitet hinauf auf das Hochplateau und verläuft dann weitgehend eben bis zum Balanced Rock und der Abzweigung zur Windows Section. Dahinter geht es etwas bergab Richtung Salt Valley Wash und der Abzweigung zur Wolfe Ranch, an der sich auch der große Parkplatz für die Wanderung zum Delicate Arch befindet. Die eigentliche Parkstraße führt weiter ins Gebiet von Fiery Furnace (geführte Touren) und endet schließlich hinter der Abzweigung zum Campground am Trailhead von Devils Garden, Ausgangspunkt für die Wanderung zum Landscape Arch und zahlreichen weiteren Steinbögen. Entlang der Parkstraße gibt es interessante Fotomotive und schöne Wandermöglichkeiten in Hülle und Fülle, so dass man sich für diesen einzigartigen Park einen ganzen Tag Zeit nehmen sollte.

Wer mit Wohnmobil oder Zelt unterwegs ist, sollte unbedingt auf dem hübsch zwischen den Felsen eingebetteten Devils Garden Campground übernachten. Damit ist man auch gleich früh morgens am Ausgangspunkt für die Rundwanderung durch das Gebiet von Devils Garden und erspart sich die lange Anfahrt von Moab bis ans Ende des Parks. Ein Stellplatz dort muss allerdings rechtzeitig vorreserviert werden. Balanced Rock, Windows Section und die Wanderung zum Delicate Arch plant man in diesem Fall aufgrund des besseren Fotolichts am besten für die Hinfahrt am Nachmittag ein.

Hier nun ein Überblick über die einzelnen Sehenswürdigkeiten und Wanderwege entlang der Parkroad.

Park Avenue  

Nach den ersten steilen Serpentinen erreicht man zunächst auf der linken Straßenseite die Park Avenue, eine gewaltige dunkelrote Felswand, die an eine riesige, langgestreckte Burgmauer erinnert. Vom Parkplatz sind es nur wenige Schritte bis zum eigentlichen Viewpoint auf einem kleinen Felsvorsprung. Hier beginnt auch der Park Avenue Trail, ein Wanderweg mit einer Länge von einer Meile, der weiter nördlich bei der Felsgruppe der Courthouse Towers wieder in die Parkstraße mündet. Wer mit zwei Fahrzeugen unterwegs ist, kann eines davon am nördlichen Trailende deponieren und dann über die Parkstraße zum Ausgangspunkt der Tour zurückfahren.

Courthouse Towers und Three Gossips  

Etwa eine Meile nach der Park Avenue taucht auf der rechten Straßenseite die beeindruckende Felsgruppe der Courthouse Towers auf. Dieser mächtigen Felsbastion schräg gegenüber liegen die steil aufragenden Felsnadeln der Three Gossips und der tatsächlich wie ein Schaf geformte Sheep Rock (bestes Fotolicht jeweils am Morgen). Es folgt eine längere Strecke ohne größere Highlights, die aber von zahlreichen schönen Felsformationen auf der linken Straßenseite, den Rock Pinnacles der Great Wall begleitet wird.

Die Three Gossips

Balanced Rock  

9 Meilen ab Beginn der Parkroad gelangt man zu einem weiteren Highlight des Parks, dem Balanced Rock, auf dessen Spitze ein Hunderte Tonnen schwerer Felsblock ruht. Auf einem kurzen Trail kann man das Gebiet näher erkunden. Am schönsten lässt sich dieser ungewöhnliche Felsen am späten Abend kurz vor Sonnenuntergang fotografieren.
Sunset am Balanced Rock

Garden of Eden  

Kurz hinter dem Balanced Rock zweigt nach rechts eine 2,4 Meilen lange Stichstraße ab zur Windows Section mit einer großen Ansammlung von Steinbögen und einem schönen Blick auf die östlich von Moab aufragenden La Sal Mountains. Von dieser Stichstraße zweigt nach 1 Meile nochmals eine kurze Stichstraße nach links ab zum Owl Rock und Garden of Eden mit schönen großen Sandsteinskulpturen und oval geformten Felspfeilern, die an die Hinkelsteine von Obelix erinnern. Bestes Fotolicht hat man hier am späten Nachmittag.

Garden of Eden an der Zufahrt zur Windows Section

Windows Section  

In der Windows Section angekommen, führt der erste kurze Wanderweg zum Turret Arch (sehr schönes Abendmotiv!) sowie zum North und South Window, zwei riesigen Felsöffnungen, die leider auch zu den beliebtesten Fotomotiven des Parks gehören und die man deshalb nur mit etwas Glück oder viel Geduld ohne Touristenansammlung aufs Bild bekommt. Etwas weniger besucht, aber genauso schön ist der Double Arch, den man am besten am frühen Morgen fotografieren kann, und der über einen kurzen Wanderweg vom zweiten Parkplatz an der Windows Section zu erreichen ist. Interessant sind hier auch die großen Felskammern auf der rechten Seite des Weges.

Unter der riesigen Felsöffnung des South Window
Der ungewöhnliche Turret Arch

Delicate Arch  

Zurück auf der Hauptstraße kann man nach weiteren 2,5 Meilen nach rechts auf die Straße zur Wolfe Ranch abzweigen, wo der besonders im Sommer recht anstrengende Wanderweg zum Delicate Arch beginnt, dem meistfotografierten und schönsten Natursteinbogen des Parks. Vom Delicate Arch Viewpoint, zwei Meilen hinter der Wolfe Ranch, ist der Steinbogen nur aus weiter Entfernung zu sehen. Schöner und lohnender ist auf jeden Fall die Wanderung.

Delicate Arch Trail
Trailhead: Parkplatz hinter der Wolfe Ranch (1,2 Meilen lange Stichstraße ab Parkroad)
Distanz: 1,5 Meilen one-way
Steigung: 146 Meter
Diese Wanderung, eine der schönsten und damit leider auch am stärksten frequentierten im gesamten Parkgebiet, endet nach recht schweißtreibendem Aufstieg am oberen Rand eines riesigen steinernen Amphitheaters, in dessen Mitte sich der mächtige freistehende Steinbogen erhebt. Das erste Drittel des Wegs geht es noch auf relativ breitem Pfad in leichtem Auf und Ab gleichmäßig ansteigenden durch eine Sand- und Felslandschaft. Danach folgt ein anstrengender Aufstieg über einen riesigen Slickrockhang. Hier ist der Wegverlauf durch Steinmännchen und gelegentliche Wegpfeiler markiert. Das letzte Stück des Wegs wandert man dann über Sand und Felsstufen, bis man schließlich kurz vor Ende des Wegs noch ein schmales Felsenband mit einer hübschen Felsöffnung passiert. Dahinter öffnet sich plötzlich der Blick und man steht staunend vor dem großen Amphitheater und dem schönsten Felsbogen des Parks. Bestes Fotolicht hat man hier gegen Abend, allerdings sollte man nicht zu spät aufbrechen, da dann der Parkplatz am Trailhead meist vollständig belegt ist. Zudem können die Felsen des Amphitheaters dann bereits tiefe Schatten werfen.

Abendstimmung am Delicate Arch

Fiery Furnace  

Zurück auf der Parkstraße gelangt man nach weiteren 2,5 Meilen zur Abzweigung Richtung Fiery Furnace, einem Felslabyrinth aus rotem Stein, in dem man sehr leicht die Orientierung verlieren kann. Da die Wanderung nicht ganz ungefährlich ist (in den engen Felsschluchten nützt auch ein GPS nichts mehr!), benötigt man für eine Erkundung des Gebiets ein spezielles Permit, das man im Visitor Center erhält. Besser ist es auf jeden Fall, zunächst eine von Parkrangern geführte Tour durchs Fiery Furnace zu buchen und das Gebiet dann gegebenenfalls später nochmals auf eigene Faust zu erkunden, falls man in aller Ruhe fotografieren möchte.

Die geführten Touren, die von Anfang Mai bis Ende September angeboten werden, beginnen beim Parkplatz Fiery Furnace. Kinder müssen ein Mindestalter von 5 Jahren haben, um teilnehmen zu können. Pro Tag werden 2 Touren angeboten, eine am Vormittag, die man online reservieren kann, und eine am Nachmittag, die man vor Ort direkt im Visitor Center bucht (bis zu 7 Tage im Voraus) und die aufgrund des besseren Fotografierlichts empfehlenswerter ist. Reservieren kann man die Vormittagstour online über www.recreation.gov, und zwar frühestens 6 Monate im Voraus, spätestens 4 Tage im Voraus. Wer online eine Tour reserviert hat, muss das Ticket spätestens eine Stunde vor Tourbeginn persönlich im Visitor Center abholen.

Unterwegs im Felslabyrinth von Fiery Furnace

Die Wanderung von 2 Meilen one-way dauert dann etwa 2,5 Stunden. Unterwegs erhält man gleich noch ein bisschen Einführung ins Canyoneering, denn man muss sich nicht nur auf äußerst schmalen Pfaden an Felswänden entlangschlängeln, sondern auch samt Daypack durch winzige Felsöffnungen zwängen und mit ausgespreizten Beinen einige breite Abstürze überqueren. Da dies nicht unbedingt jedermanns Sache ist, zeigen die Parkrangern allen Interessenten schon vor der Tour Fotos der schwierigeren Passagen, damit man entscheiden kann, ob man sich so etwas zutraut oder nicht. Zu den besonderen Highlights der Tour gehören übrigens zwei sehr schöne Steinbögen, der Twin Arch, der aussieht, als blickten zwei große Augen von oben hernieder und der eine dunkle Felskammer überspannende Surprise Arch.

Devil's Garden  

Die Parkstraße endet nach 18 Meilen bei Devils Garden, einer großartigen Felslandschaft, die von mächtigen Sandsteinfinnen und Steinbögen dominiert wird. Erste Wandermöglichkeiten führen kurz zuvor zum Sand Dune Arch und zum Skyline Arch, der sich allerdings einfacher vom Devils Garden Campground erreichen lässt (er liegt direkt hinter dem Amphitheater des Campgrounds). Dahinter folgt der Abzweig zum Campingplatz und schließlich der große Parkplatz am Devils Garden Trailhead. Hier beginnt die lohnende Wanderung durch das Gebiet von Devils Garden, wobei sich viele Besucher auf den kurzen ersten Abschnitt bis zum Landscape Arch beschränken. Wer gut zu Fuß und trittsicher ist, sollte aber unbedingt den ganzen Trail bis zum Double O'Arch gehen. Es lohnt sich!

Der mächtige Skyline Arch liegt direkt hinter dem Amphitheater des Campgrounds

Devil's Garden Trail
Trailhead: Parkplatz am Ende des Scenic Drive
Distanz: 1 Meilen one-way bis zum Landscape Arch, 2 Meilen one-way bis zum Double O' Arch und 7,2 Meilen für die Rundwanderung mit Rückkehr über den Primitive Trail inklusive aller Seitenwege

Am besten beginnt man die Rundwanderung durch das Gebiet von Devils Garden am frühen Morgen kurz nach Sonnenaufgang. Später (ab etwa 10.30 Uhr) ist nicht nur der riesige Parkplatz fast vollständig belegt, sondern es sind dann auch regelrechte Menschenmassen unterwegs. Der Weg selbst ist bis auf den Beginn fast durchweg schattenlos. Auch dies ein Argument für einen frühen Start.

Der Weg führt zu Beginn durch eine Art hohe Schlucht. Dahinter kommt bereits die erste Abzweigung nach rechts leicht bergab zum Tunnel Arch und Pine Tree Arch. Zurück auf dem Hauptweg wird es nun im weiteren Verlauf etwas sandig, bis man nach insgesamt 0,9 Meilen den eindrucksvollen und äußerst zierlichen Landscape Arch erreicht, der eine Spannweite von 93 Metern besitzt.

Der zierliche Landscape Arch im frühen Morgenlicht

Dahinter verengt sich der Weg und führt nun wieder in eine Art Schlucht und dort über einen schmalen und leicht abschüssigen Felsrücken, bei dem man aber zur Not auch etwas die Hände zu Hilfe nehmen kann, steil bergauf. Hat man diese etwas schwierige Passage hinter sich, steht man oben angekommen vor einer weiteren Abzweigung. Nach links führt ein lohnender Abstecher von etwa 200 Metern zum mächtigen Doppelfenster des Partition Arch und weiter zum höhlenähnlichen Navajo Arch. Geradeaus führt der Hauptweg schattenlos noch eine weitere halbe Meile leicht weiter bergauf bis zum Doppelbogen des Double O'Arch, dessen schattige Umgebung zu einem ausgiebigen Picknick einlädt. Wer Lust hat, kann von hier aus noch den etwa 0,5 Meilen langen Abstecher nach Norden zu Dark Angel, einem 45 Meter hohen Felsobelisk unternehmen (2,34 Meilen ab Devils Garden Trailhead).

Ein Abstecher führt zum Doppelbogen des Partition Arch

Danach hat man nun die nicht ganz leichte Wahl, entweder auf gleichem Weg zurück zu wandern (auch das schwierige Stück über die Sandsteinfinne) oder die Wanderung über den stellenweise nur spärlich markierten und ebenfalls nicht ganz einfachen Primitive Trail mit etwas abschüssigen Felsen und gelegentlichen Klettereinlagen zu einer längeren Rundtour auszudehnen. Weitere Highlights gibt es entlang des Primitive Trail zwar nicht mehr, aber dafür hat man dort die grandiose Felslandschaft mit ihren markanten Sandsteinfinnen fast ganz für sich allein. In Höhe des Landscape Arch trifft der Primitive Trail dann wieder auf den Hauptweg.

Sand Dunes Arch & Broken Arch Trail

Trailhead: entweder am Sand Dunes Arch Trailhead 1,7 Meilen vor dem Ende der Parkstraße oder bei Platz 3 des Devil's Garden Campground
Distanz: 0,6 Meilen one-way bzw. 2 Meilen Loop plus 0,4 Meilen one-way zum Sand Dunes Arch
Vom Sand Dunes Arch Trailhead führt der Weg durch tiefen Sand zum zierlichen Sand Dune Arch mit 10 Metern Spannweite (0,2 Meilen ab Trailhead) und weiter zu Broken Arch, einem massiveren Steinbogen mit einer Spannweite von knapp 20 Metern und einer Höhe von 13 Metern (0,6 Meilen ab Trailhead). Die zweite Variante dieser Wanderung beginnt am Devil's Garden Campground. Von hier führt ein Rundweg von 2 Meilen zum Broken Arch und wieder zurück. Vom diesem Loop führt ein Abstecher von 0,4 Meilen one-way zum Sand Dunes Arch.

Abgelegene Bereiche des Arches Nationalparks

Herdina Park  

Gegenüber dem Balanced Rock zweigt die breite, ungeteerte Willow Flats Road nach Westen ab. Auf ihr fährt man 0,8 Meilen, bis rechts eine weitere Dirt Road abzweigt Richtung Herdina Park, einem abgelegenen und nur selten besuchten Parkgebiet. Dies ist allerdings eine ausgesprochene 4WD-Piste mit vielen sandigen Abschnitten, Schlaglöchern, Steinen und Felsplatten. Wer nicht gerade mit einem Jeep unterwegs ist, lässt an dieser Abzweigung sein Fahrzeug besser stehen und geht zu Fuß auf der (leider schattenlosen) Dirt Road weiter, die zunächst ein Stück nach Norden führt und dann einen großen Bogen nach Westen macht, bis man nach knapp 2 Meilen vor dem Holzschild steht, das den offiziellen Trailhead für den Eye of the Whale Arch markiert. Wer mit einem Geländewagen bzw. Jeep unterwegs ist, kann von dort noch 7 Meilen weiter fahren bis ins Gebiet der Klondike Bluffs, wo man auf die 4WD Piste trifft, die auf die Rückseite des Tower Arch führt.

Eye of the Whale Arch Trail
Distanz: 2,3 Meilen one-way ab Willow Flats Rd., 0,3 Meilen one-way ab dem offiziellen Trailhead
Blickt man vom Holzschild nach Südwesten, erkennt man in etwa 400 Meter Entfernung bereits das schlitzförmige Auge des Wal-Felsens, das sich beim Näherkommen als imposanter Steinbogen entpuppt. Der Weg dorthin ist zwar kein richtiger Pfad, sondern eher eine Querfeldeinwanderung, aber da man das Ziel die ganze Zeit vor Augen hat, ist die Orientierung nicht schwer. Ist man am Steinbogen angelangt, steht man vor einem hohen, etwas abschüssigen Slickrockfels, so dass es von dieser Seite aus schwierig ist, in den Steinbogen hineinzuklettern. Wesentlich einfacher geht das, wenn man nach links um die gesamte Felsgruppe herumgeht, um sich dem Steinbogen von der Rückseite aus zu nähern. Aus dieser Perspektive wirkt der Steinbogen zudem noch wesentlich größer und interessanter.

Die Rückseite des Eye of the Whale Arch

Klondike Bluffs  

Zwischen Sand Dunes Parkplatz und Devils Garden Campground zweigt etwa eine Meile vor Ende der Parkstraße nach links die Salt Valley Road ab. Diese 7 Meilen lange ungeteerte Piste führt ins Gebiet der Klondike Bluffs, einem abgelegenen Parkgebiet, in dem man ebenfalls nur selten andere Besucher trifft. Da die Strecke von der Parkverwaltung regelmäßig geprüft und ausgebessert wird, kann man sie bei Trockenheit auch mit SUVs befahren. Etwas Bodenfreiheit sollte das Fahrzeug allerdings schon haben, da es im Mittelteil der Strecke einen recht langen sandigen Abschnitt gibt. Hier ist es ganz hilfreich, auf AWD Modus umschalten zu können und möglichst zügig durchzufahren. Bei Nässe ist die Piste aufgrund einiger lehmhaltiger Abschnitte auch für Geländewagen unpassierbar.

Highlight der Klondike Bluffs sind die Felsformationen Marchin Men und Tower Arch, die man über einen landschaftlich sehr reizvollen Wanderweg erreicht. Um zum Trailhead und Parkplatz für diese Wanderung zu gelangen, fährt man auf der Salt Valley Road 7,2 Meilen nach Nordwesten. Hier zweigen kurz hintereinander zwei ungeteerte Nebenpisten nach links ab. Die erste ist eine anspruchsvolle 3,3 Meilen lange 4WD Piste, die auf die Rückseite des Tower Arch führt, die zweite ist auch für normale Fahrzeuge geeignet und mit dem Schild 'Klondike Bluffs 1 Mile' ausgeschildert. Dieser problemlos befahrbaren Piste (Klondike Bluffs Rd) folgt man noch eine Meile nach Westen bis zum Trailhead.

In der Abgeschiedenheit der Klondike Bluffs

Marchin Men und Tower Arch Trail
Distanz: 1,4 Meilen one-way
Höhenunterschied: 80 Meter
Vom Parkplatz führt ein schmaler Felsenpfad geradeaus an der breiten großen Felswand leicht nach links ansteigend in Serpentinen bergauf. Achtung: dieser erste Teil der Wanderung ist nicht besonders gut durch Steinmännchen markiert und man muss teilweise schon ein wenig suchen, bis man den richtigen Pfad findet. Stellenweise gibt es aber große Wurzeln, die den Aufstieg begleiten und an denen man sich orientieren kann. Hat man nach etwa 15 Minuten die Kuppe links oben auf den Felsen erreicht, öffnet sich ein schöner Blick auf die weite Felslandschaft der Klondike Bluffs im Westen. Hier geht es nun den Steinmännchen folgend wieder stetig bergab, bis man nach etwa 0,7 Meilen auf der linken Seite die eindrucksvolle Felsformation der Marchin Men erreicht, eine Reihe markanter Felsnadeln, die besonders schön im warmen Nachmittagslicht zur Geltung kommen.

Die eindrucksvolle Parade der Marchin Men im Abendlicht

Wer weiter zum Tower Arch möchte, wendet sich hier nun den Steinmännchen folgend nach rechts und gelangt dann nach weiteren 0,7 Meilen zum mächtigen Tower Arch, der allerdings direkt vor einer Felswand liegt und sich dadurch nur schlecht fotografieren lässt. Am besten gelingt dies von der Rückseite des Arch. Achtung: der Gesamthöhenunterschied beträgt zwar nur 80 Meter, durch das viele Auf und Ab und die teilweise sandige Strecke ist die Wanderung dennoch recht anstrengend.

Klettern im Arches Nationalpark

Sportklettern ist im Arches Nationalpark erlaubt, allerdings gelten strenge Vorschriften in Bezug auf den Naturschutz. So dürfen nur selbst gelegte Sicherungen verwendet werden (Klemmkeile, Friends) und Chalk muss eine braune, felsähnliche Farbe aufweisen. Zudem muss sich jeder Kletterer über eine self-permit Station vor dem Visitor Center registrieren. Base Jumping und High-Lining ist im gesamten Park verboten. Eine detaillierte Übersicht über alle geltenden Regelungen findet man online unter http://www.nps.gov/arch/planyourvisit/rockclimbing.htm.

Campingplätze Arches Nationalpark

Devil's Garden Campground
Lage: am Ende des 18 Meilen langen Scenic Drive inmitten einer schönen Felslandschaft
Anzahl Plätze: 50 (für Zelte und Wohnmobile)
Ausstattung: Frischwasserhähne, Einfachtoiletten, Picknicktische, Feuerstellen
Öffnungszeit: ganzjährig

Von November bis Februar sind die Plätze first-come, first serve. Von März bis Oktober muss man sie reservieren, entweder telefonisch über Tel. (877) 444-6777 oder online über www.recreation.gov. Eine Reservierung kann frühestens 6 Monate im Voraus erfolgen, jedoch spätestens 4 Tage vor dem geplanten Übernachtungsdatum.

Der hübsch zwischen die Felsen eingebettete Campground Devils Garden

Weitere Campingplätze und eine große Auswahl an Motels und Lodges findet man im Städtchen Moab südlich des Parks.

Information

Arches National Park
PO Box 907
Moab, UT 84532-0907
Tel. (435) 719-2299
Internet: www.nps.gov/arch/index.htm

Karte Arches Nationalpark

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