Salinas Pueblo Missions National Monument  

Blick von der ehemaligen Pueblosiedlung auf die Ruinen von Grand Quivira

Bundesstaat: New Mexico
Höhe: 1.980-2.024 Meter ü.M.
Lage: in der Umgebung von Mountainair, etwa 140 Meilen südöstlich von Albuquerque

Wer sich für die Geschichte New Mexicos interessiert und etwas Muße hat, sollte auf der Fahrt von Albuquerque nach Süden die drei spanischen Missionsstationen besichtigen, die von den Franziskanern im 17. Jahrhundert auf dem Gebiet indianischer Pueblosiedlungen errichtet wurden. Sehenswert sind insbesondere die gewaltigen Mauern der ehemaligen Missionskirchen.

Wissenswertes Salinas Pueblo Missions

Das National Monument umfasst die drei ehemaligen Pueblos von Quarai, Abó und Gran Quivira sowie die auf diesen Pueblos von Spaniern errichteten Franziskanermissionen aus dem 17. Jahrhundert. Der Name Salinas stammt von den Salzseen zwischen Estancia und Willard, etwa 25 bis 30 Meilen von den Pueblos entfernt. Diese Salzvorkommen waren wohl einer der Hauptgründe, dass die Pueblos im Laufe des 13. Jahrhunderts zu blühenden Handelsstätten wurden. Es gab Handelsbeziehungen zu den anderen Pueblos New Mexicos, aber auch zu den unmittelbar östlich lebenden Nomadenstämmen der Plainsindianer, mit denen Salz, Piniennüsse und andere Handelswaren gegen Büffel- und Antilopenfleisch, Felle und Häute getauscht wurde. Beeinflusst vom damaligen kulturellen Zentrum im Chaco Canyon, begannen die Menschen im 13. Jahrhundert, statt der bisherigen Erdgrubenwohnungen mehrstöckige Puebloanlagen zu errichten.

Sie unterhielten ein gut funktionierendes Bewässerungssystem für ihre Felder, die sie in geordneten Terrassen rund um die Pueblos angelegt hatten. Auf diesen Feldern wurden verschiedene Nahrungspflanzen angebaut, wie Mais, Melonen, Kürbisse und Bohnen, aber auch Baumwolle, die gesponnen, gewebt und zu Kleidungsstücken verarbeitet wurde. Daneben hielt man domestizierte Truthähne, die jedoch nicht geschlachtet, sondern nur als Federlieferanten genutzt wurden.

1598 kam es zur ersten dauerhaften Ansiedlung von Spaniern in New Mexico. Auf der Suche nach Bodenschätzen gelangten sie auch in das Gebiet dieser Pueblos und erkannten rasch den Wert der nahegelegenen Salzvorkommen. Mit den Soldaten kamen Verwaltungsbeamte, Siedler und Missionare. Die Franziskaner, deren Ziel es war, Missionsstationen zu errichten und die Einwohner der Pueblos zum christlichen Glauben zu bekehren, errichteten mit Hilfe der Einwohner gewaltige Kirchen direkt neben den Pueblos. Die Einwohner selbst mussten sich taufen lassen, den Gottesdienst besuchen und für Kloster und Kirche arbeiten. Spanische Siedler, die in das Land strömten, erbauten in der Nähe der Pueblos große Haciendas, für die sie Schafe und Rinder importierten. Diese Tiere weideten das karge Land ab und verbrauchten eine große Menge des in dieser Gegend so kostbaren Wassers, so dass für die Bestellung der Felder kaum etwas übrig blieb.

Pueblo und Mission von Grand Quivira im Jahr 1670

Hinzu kam das harte Tributsystem der spanischen Regierung, durch das die Indianer gezwungen wurden, Salz abzubauen und zusammen mit anderen Waren zu zentralen Sammelstellen am Río Grande zu transportieren. Von dort wurde das Salz bis nach Mexiko gebracht, wo es für die Gewinnung von Silber in den riesigen Silberminen von Chihuahua benötigt wurde. Etwa dreimal im Jahr kam außerdem eine Delegation aus Mexico City, die die Einwohner der Missionen mit Gütern des täglichen Bedarfs versorgte. Auf dem Rückweg nahmen sie mit, was die Indianer liefern konnten: Salz, Piniennüsse, Felle, Häute, Baumwolldecken, Vieh und gefangene Apachensklaven.

Doch damit nicht genug. Eingeschleppte Krankheiten wie die Pocken breiteten sich in Windeseile aus und töteten nahezu zwei Drittel der indianischen Bevölkerung. Es folgte eine dreijährige Hungersnot. Als dann auch noch die Apachenstämme der Umgebung ihre Raubüberfälle auf die Missionen verstärkten und sowohl Spanier als auch die christianisierten Puebloindianer niedermetzelten, sahen die Menschen keinen Ausweg mehr. Im Jahre 1672 waren von den ehemals 3.000 Einwohnern des Pueblos Gran Quivira gerade noch 500 am Leben. Diese wenigen Überlebenden verließen zusammen mit den Spaniern ihre alte Heimat und zogen nach Norden, in Richtung Río Grande. Die Nachkommen der Bewohner von Salinas leben heute in den Pueblos von Isleta und Sandía in der Umgebung von Albuquerque.

Sehenswürdigkeiten Salinas Pueblo Missions

In Mountainair, das im Schnittpunkt der drei ehemaligen Pueblomissionen liegt, befindet sich an der Hauptdurchgangsstraße durch den Ort das Visitor Center des Salinas Pueblo Missions National Monument. Hier sollte man sich unbedingt den sehr sehenswerten 14-minütigen Film zur Geschichte der Pueblomissionen ansehen. Auf dem Außengelände befindet sich ein schattiger Rastplatz.

Abó Ruins  

Lage: 10,5 Meilen südwestlich von Mountainair
Von Mountainair fährt man 10,5 Meilen auf dem Hwy 60 nach Südwesten (oder von der I-25 Exit 175 29 Meilen nach Osten) und biegt dann nach Norden ab auf den Hwy 513 (B005). Von hier sind es nochmals 0,7 Meilen bis zum Parkplatz beim Visitor Center der Abó Ruins. Kurz vor dem Visitor Center passiert man eine kleine Picnic Area, umgeben von den Gebäuden spanischen Siedler. Die eindrucksvollen Ruinen der Mission mit der sehr gut erhaltenen Missionskirche San Gregorio de Abó liegen dem Visitor Center genau gegenüber. Ein kurzer Rundweg führt durch das Gelände.

Konvent und Missionskirche San Gregorio de Abó

Eine erste kleine Kirche mit Klostergebäude wurde in Abó bereits 1623 errichtet. Dieser Konvent umschloss eine runde Kiva, was vermuten lässt, dass die ursprüngliche Religion der Pueblobewohner für die Konvertierung zur neuen genutzt wurde. 1629 wurde Abó ein zweiter Missionar zugeteilt, Francisco Acevedo. Dieser begann 1640 damit, die bestehende Kirche zu vergrößern, indem er die neue um die alte Kirche herum baute. Als die neue fertig war, wurde die alte im Innern abgerissen. Eine Kombination aus Dürreperioden, Hunger, Krankheiten und Apachenüberfällen führte dazu, dass Abó 1673 verlassen wurde.

Mauerkonstruktion im Innern der Mission

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Quarai  

Lage: 8 Meilen nordöstlich von Mountainair
Von Mountainair fährt man auf dem Hwy 55 Richtung Norden. Nach 7,7 Meilen erreicht man das winzige Nest Punta de Agua. Hier biegt man der Ausschilderung folgend links ab. Das Sträßchen endet nach 0,9 Meilen beim Visitor Center, das ein kleines Museum mit einer Modellanlage von Quarai beherbergt. Auf dem Außengelände befindet sich ein Picknickplatz.

Die Missionskirche Nuestra Senora de la Purissima Concepcion

Quarai ist die kleinste der drei Ruinenstätten. Der Rundweg durch die Ruinen ist etwa eine halbe Meile lang. Zu sehen sind die Mauerreste des Pueblos, der ehemalige Kirchenfriedhof sowie die Ruinen der großen Missionskirche Nuestra Senora de la Purissima Concepcion aus dem Jahre 1632. Wie bei Abó befindet sich im Innern der Mission eine Kiva, die in diesem Fall jedoch eckig und nicht rund ist.

Quarai war offizieller Sitz der kirchlichen Inqusition, wobei die indianischen Einwohner des Pueblos nicht betroffen waren. Sie wurden jedoch als Zeugen gehört, wenn es um das Fehlverhalten spanischer Untertanen ging. Vor Errichtung der ersten spanischen Mission war Quarai ein relativ großes Pueblo, da es mit dem Zapato Creek eine ganzjährig verfügbare Wasserquelle besaß. Die Ruinen dieses Pueblos sind heute unter großen Hügeln verborgen.

Mit ihren meterdicken Mauern war die Missionskirche gleichzeitig eine Festung

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Grand Quivira  

Lage: 26 Meilen südöstlich von Mountainair
Von Mountainair folgt man der NM 55 nach Südosten. Nach 25 Meilen fährt man dort, wo die Straße nach links abknickt (bei MM 37), dem Schild folgend weiter geradeaus Richtung Grand Quivira. Nach 0,5 Meilen biegt man links ab und erreicht dann nach 0,4 Meilen den großen Parkplatz mit Picnic Area. Von hier sind es nur wenige Schritte zum Visitor Center von Grand Quivira.

Die freigelegten Grundmauern des ehemaligen Pueblos

Hinter dem Visitor Center führt der Weg über einen Holzsteg leicht ansteigend bergauf zur ehemaligen Mission und den gewaltigen Überresten der Missionskirche San Buenaventura mit ihren zwei Meter dicken Mauern. In seinen Anfangsjahren war das Pueblo, dem die Spanier den Namen Las Humanas gaben, dem Missionsdistrikt von Abó unterstellt. Erst 1626 wurde ein Franziskanerpater zugeteilt. Die erste etwas kleinere Kirche stammt aus dem Jahr 1635. Von ihr sind nur noch die Grundmauern erhalten.

Eingang zur Missionskirche San Buenaventura
Mächtige Mauern im Inneren der Missionsanlage

Auf dem Gelände oberhalb der Missionsstation (Mound 7) wurde von Archäologen die Grundmauern des ehemaligen Pueblos freigelegt, das aus 226 Räumen und sechs Kivas bestand. Unter diesem Pueblo fand man Überreste eines noch älteren Pueblos. Weitere Pueblos auf dem Gelände von Grand Quivira sind noch nicht ausgegraben. Vom Hügel mit dem freigelegten Pueblo bietet sich ein sehr schöner Blick auf die Gesamtanlage.

Die größte der 6 freigelegten Kivas (Zeremonialräume)

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Campingplätze

Manzano Mountains State Park
Höhe: 2.249 Meter ü.M.
Lage: 16 Meilen nördlich von Mountainair in einem Kiefernwald
Zufahrt: im Ort Manzano von der NM 55 auf die NM 131 abbiegen, 3 Meilen bis zum Campground
Anzahl Plätze: 15 Plätze für Zelte und Wohnmobile bis 32 Fuß, einige mit Elektrizität
Ausstattung: Picknicktische, Feuerstellen, Toiletten, Dumpstation, Frischwasser
Öffnungszeit: ganzjährig
9 Plätze sind online reservierbar über www.reserveamerica.com.

Karte Salinas Pueblo Missions National Monument

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Information

Salinas Pueblo Missions National Monument
4030 Gran Quivira, Mountainair, NM 87036
Tel. 505-847-2585

Das Visitor Center in Mountainair ist täglich von 8-17 Uhr geöffnet. Das kleine Museum widmet sich der Geschichte der Indianer, Spanier und der ersten amerikanischen Siedler in diesem Gebiet. Die drei Parkgebiete Abo, Quarai und Gran Quivira sind im Sommer (Memorial bis Labour Day) täglich von 9-18 Uhr geöffnet, die übrige Zeit des Jahres von 9-17 Uhr. Der Eintritt ist kostenlos. Übernachten kann man auf dem Gebiet des Parks nicht.