Mineral Creek Canyon  

Die reizvolle Fluss- und Canyonlandschaft des Mineral Creek Canyon

Bundesstaat: New Mexico
Höhe: 1.650 Meter ü.M.
Lage: im Gila National Forest nordöstlich von Glenwood

Der Mineral Creek Canyon gehört mit seiner reizvollen Fluss- und Canyonlandschaft zu den schönsten Wanderzielen im Süden New Mexicos. Dabei folgt der Weg in unzähligen Windungen einem klaren, wilden Gebirgsbach, der immer wieder überquert werden muss. Stellenweise ist die Schlucht nur wenige Meter breit, der Bach eingezwängt zwischen hohe Felswände, während riesige Boulder und quer liegende Baumstämme an die letzte Flut erinnern. Ein Stück canyonaufwärts gelangt man schließlich zu einer Reihe hübscher Wasserfälle. Besonders schön ist diese Wanderung im Frühjahr, wenn rechts und links des Wegs zahlreiche Wildblumen blühen und im Herbst zur Zeit der Laubfärbung.

Im Mai blühen am Wegesrand viele Wildblumen

Zufahrt Mineral Creek Canyon   (Piste)

5 Meilen nördlich von Glenwood biegt man am südlichen Ende der kleinen Ortschaft Alma einem braunen BLM Schild folgend nach Osten ab auf die ungeteerte Forest Road 701 Richtung Mineral Creek Trailhead. Man folgt dieser gut befahrbaren, aber etwas steinigen Gravel Road, bis man nach 4,6 Meilen an eine Kreuzung gelangt. Hier folgt man dem Wegweiser nach links/geradeaus. 0,3 Meilen weiter erkennt man am rechten Straßenrand eine Art runden, steinernen Hügel mit einem Kreuz obenauf. Dies ist Cooney's Tomb, ein Grabmal, das im Jahr 1880 für Sergeant James C. Cooney errichtet wurde. Hinter dem Grabmal befindet sich noch ein kleiner Friedhof. Cooney hatte 1870 im Mineral Creek Canyon Silbervorkommen entdeckt und ein Bergbaucamp errichtet. 1880 wurde er während des sogenannten Alma Massacre zusammen mit 41 anderen Weißen von feindlichen Apachen getötet.

Von Cooney's Tomb fährt man auf der Forest Road noch 0,5 Meilen weiter, bis man schließlich einen großen Parkplatz zu Füßen eines riesigen Sycamore Tree erreicht. Hier kann man im Schatten der Bäume sein Fahrzeug abstellen. Am Trailhead befindet sich eine große hölzerne Infotafel.

Der Weg folgt stets dem Bachlauf des Mineral Creek

Wanderungen Mineral Creek Canyon

Mineral Creek Trail #201  

Trailhead: 5,4 Meilen östlich von Alma am Ende der Forest Rd 701
Distanz: 2 Meilen one-way bis Cooney's Camp
Höhenunterschied: 120 Meter
Vom Trailhead aus folgt man dem schmalen Pfad, der durch den Wald rasch hinunter zum Bach führt. Ab hier folgt man nun stets dem Lauf des Mineral Creek flussaufwärts, wobei der Weg immer wieder abwechselnd mal rechts, mal links des Baches verläuft. Dies bedeutet, dass man den Bach immer wieder überqueren muss.

Hier muss man direkt durchs Bachbett laufen

Dort, wo der Canyon sich stark verengt, muss man auch längere Zeit direkt im Bachbett wandern, was allerdings kein großes Problem darstellt, da das Wasser (außer während der Schneeschmelze im Frühjahr und nach ergiebigen Regenfällen im Sommer) meist nur knöcheltief ist. Trotzdem sollte man aufgrund der glitschigen Steine und der vielen Bachüberquerungen auf gutes Schuhwerk mit rutschfesten Profilsohlen achten.

In den Narrows des Mineral Creek Canyon

Der Weg ist von Anfang an ein landschaftlicher Genuss. Ein munter vor sich hin plätschernder Gebirgsbach, eingezwängt zwischen steile, hoch aufragende Felswände, dazwischen immer wieder hübsche Cottonwood Trees, durch deren leuchtend grünes Blätterdach die Sonnenstrahlen hervorblitzen, eine frische und klare Luft, Vogelgezwitscher, kleine Eidechsen, die über die Felsen flitzen. Besonders eindrucksvoll sind auch die großen schlanken Felspfeiler, die an mehreren Stellen im Canyon steil in den Himmel emporragen. Sie bestehen ebenso wie die Felswände im unteren Teil des Canyons aus vulkanischem Tuffgestein. Weiter canyonaufwärts findet man dagegen jüngeres Vulkangestein wie Rhyolith und Andesit.

Besonders fotogen sind die Felspfeiler aus vulkanischem Tuff

Nachdem man etwa eine Meile durch den Canyon gewandert ist, erreicht man schließlich eine Serie kleinerer Wasserfälle und Whirlpools und direkt dahinter eine breite, auf beiden Seiten sanft ansteigende Felsterrasse, über die sich der Mineral Creek in Form einer schönen Kaskade in die Tiefe ergießt. Bei hohem Wasserstand ist dies ein guter Punkt, um umzukehren.

Felsterrassen mit Wasserfall

Ansonsten kann man dem Mineral Creek Canyon noch etwa eine Meile weiter folgen bis zur Cooney Site, dem ehemaligen Bergbaucamp, in dessen Umgebung von 1876 bis 1910 die Silber-, Gold- und Kupfervorkommen im Canyon abgebaut wurden. Von den ehemaligen Gebäuden und Anlagen ist allerdings nicht mehr viel zu sehen, da das meiste davon nach Entdeckung größerer Erzvorkommen im nahe gelegenen Mogollon vor Ort abgebaut und dorthin transportiert wurde. Der Rest wurde bei einer größeren Flash Flood im Jahr 2013 von den Fluten weggeschwemmt.

Im Hochsommer muss man im Canyon mit Flash-Floods rechnen

Mineral Creek Canyon Übernachtung und Camping

Sehr schön übernachtet man im privat geführten Whitewater Motel am Hwy 180 in Glenwood direkt neben dem Post Office. Die Zimmer im Blockhausstil sind sehr schön eingerichtet und besitzen auf der Rückseite eine Veranda mit Gartenblick Richtung Whitewater Creek. Wifi ist kostenlos. Da es in Glenwood und Umgebung nur wenig Übernachtungsmöglichkeiten gibt, wird eine Reservierung empfohlen (Email an info@whitewatermotel.com oder Tel. 575-539-2581).

Zelten kann man am nördlichen Stadtende von Glenwood am Bighorn Campground, einem einfachen National Forest Campingplatz mit 6 Stellplätzen und Einfachtoiletten. Frischwasser gibt es nicht. Die Vergabe der Stellplätze erfolgt nach dem Prinzip first-come, first-serve. Reservierungen sind nicht möglich.

Übersichtskarte Mineral Creek Canyon

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Die Umgebung des Mineral Creek Canyon

Catwalk Trail #207

Lage: 4,8 Meilen nordöstlich von Glenwood
Zufahrt: am nördlichen Stadtende von Glenwood abbiegen auf die SR 174, dann 4,8 Meilen bis zum Trailhead
Distanz: 1,2 Meile one-way
Der Catwalk ist ein direkt an die Felswände montierter schmaler Eisensteg, auf dem man oberhalb des Baches die schmale Canyonschlucht des Whitewater Creek durchqueren kann. In den 1880er Jahren war diese Felsenschlucht Zufluchtsort von Revolverhelden wie Butch Cassidy und einzelnen Apachengruppen unter ihrem berühmten Führer Geronimo. Auch einige Goldsucher versuchten hier ihr Glück, wobei nicht wenige ihr Leben riskierten und verloren. 1889 baute man eine Mühle, deren Mauerreste noch heute am Berghang oberhalb des Picknickplatzes zu sehen sind. Um die Mühle betreiben und die etwa 200 Einwohner des Städtchens Graham, das um die Mühle herum entstand, mit Wasser versorgen zu können, baute man 1893 eine erste und kurz darauf eine zweite Wasserleitung durch die Schlucht. Der Canyon war jedoch so eng, dass die Rohre an der nackten Felswand befestigt werden mussten. 1913 wurde die unrentable Mühle geschlossen und der Ort verlassen.

1961 wurde schließlich ein eisernes Laufgitter an die Felswände montiert, auf dem Besucher die Schlucht in mehreren Metern Höhe durchqueren konnten. Allerdings gab es in der Folgezeit immer wieder starke Sturzfluten, die den Catwalk überschwemmten. Die verheerendste unter ihnen ereignete sich 2013, als die gesamte Eisenkonstruktion von den Sturzfluten weggerissen wurde. Nach mühevollen Aufräumarbeiten und einer Neukonstruktion des Catwalk ist der Weg seit Mai 2016 wieder für Besucher zugänglich.

Mogollon Ghost Town

Lage: 13 Meilen nordöstlich von Glenwood
Von Glenwood fährt man auf der US-180 3,7 Meilen nach Norden und biegt dann ab auf die NM-159. Dieses schmale ungeteerte Sträßchen führt zunächst über viele Spitzkehren hinauf in die Berge und dann über die Graveyard Gulch wieder steil hinunter zur Ghost Town Mogollon, einem ehemaligen Bergbaustädtchen, das unter der großen Sturzflut im Jahr 2013 genau so zu leiden hatte wie der benachbarte Catwalk. Die Einwohner des Ortes sind allerdings fleißig dabei, die Schäden wieder zu beseitigen und die zerstörten Gebäude zu restaurieren.

Während seiner Blütezeit in den Jahren 1900 bis 1915 hatte das Bergbaustädtchen Mogollon über 2000 Einwohner. Es gab ein Gefängnis, eine Schule, 5 Saloons, zwei Restaurants, einen Laden, zwei Hotels, ein Theater und mehrere Bordelle. Daneben gab es eine Postkutschenverbindung ins 70 Meilen entfernte Silver City. Abgebaut wurde silberhaltiges Quarzgestein, das in der Little Fanny Mine unter schwierigen Bedingungen mit Presslufthämmern aus dem Fels gemeißelt werden musste. Der dabei auftretende Quarzstaub führte in den Anfangsjahren bei vielen Bergbauarbeitern zu einer Staublunge (Silikose). Erst später wurden die unterirdischen Stollen mit Wasser besprüht, um den Staub zu binden und die Arbeit erträglicher zu machen.

Mogollon ist eine ehemalige Bergbausiedlung

Daneben hatten die Einwohner des Städtchens immer wieder mit Überflutungen und Feuersbrünsten zu kämpfen. Das erste große Feuer 1894 zerstörte fast alle Holzgebäude der Stadt. Weitere große Feuer folgten in den Jahren 1904, 1910, 1915 und 1942. Zu verheerenden Sturzfluten kam es in den Jahren 1894, 1896, 1899 und 1914. Nach dem Ende des 1. Weltkriegs und schließlich noch einmal nach dem Ende des 2. Weltkriegs fielen die Preise für Silber so stark, dass sich der Abbau nicht mehr lohnte und nur noch wenige Einwohner blieben. 1987 wurde der gesamte Ort einschließlich der Mine zum Historic District erklärt und in das National Register of Historic Places aufgenommen.