Rhyolite  

Rhyolite Mercantile - eines der wenigen erhaltenen Holzgebäude der Stadt

Bundesstaat: Nevada
Höhe: 1.160 ü.M.
Lage: 4 Meilen südwestlich von Beatty, Nevada am Hwy 374 (Richtung Osteingang Death Valley)

Rhyolite ist eine der bekanntesten Ghost Towns Nevadas. Von der ehemaligen Goldgräbersiedlung, die Anfang des 19. Jahrhunderts über Nacht aus dem Boden schoss und innerhalb kurzer Zeit mehr als 10.000 Einwohner hatte, sind allerdings nur noch wenige markante Gebäude erhalten, darunter die Ruinen der Cook Bank, das Las Vegas & Tonopah Railroad Depot und das aus Bierflaschen erbaute Bottle House. Zum Thema Geisterstadt passt auch das Goldwell Open Air Museum, eine Ansammlung von Skulpturen und weißen Geisterfiguren des Künstlers Charles Albert Szukalski.

Die Geschichte von Rhyolite

Rhyolite, The Queen City of Death Valley, entstand 1904 im Zentrum mehrerer Mining Camps, das sich über ein Gebiet von fast 30 Meilen erstreckte und aus mehr als 2000 Claims bestand. Der Name der Stadt stammt von Rhyolith, einem in der Region häufig vorkommenden silikonhaltigen Vulkangestein. Kommerziell abgebaut wurde jedoch goldhaltiger Quarz. Die größte und bekannteste dieser Minen war die Montgomery Shoshone Mine, in der pro Tag 300 Tonnen Gestein verarbeitet wurden. Rhyolite, zur damaligen Zeit die drittgrößte Stadt Nevadas, besaß Hotels, Läden, eine Schule für 250 Kinder, ein Krankenhaus, zwei eigene Elektrizitätswerke, ein öffentliches Schwimmbad, Tennisplätze, über 50 Saloons, einen Rotlichtbezirk und ein Opernhaus mit einer Symphonie.

Die halb verfallenen Ruinen der ehemaligen Cook Bank

Mit dem Finanzcrash im Jahre 1907 und einem Nachlassen der Erträge in den Goldminen begann allerdings schon wenige Jahre später der Niedergang der Stadt. Als 1911 auch die Shoshone Mill ihren Betrieb einstellen musste, gingen in Rhyolite nach und nach die Lichter aus. Mit der endgültigen Schließung des Post Office im Jahr 1919 verließ schließlich der dort beschäftigte Postbeamte als letzter Einwohner die Stadt.

Das Las Vegas and Tonopah Railroad Depot aus dem Jahr 1909

Rhyolite Sehenswürdigkeiten

Rhyolite Ghost Town  

Lage: 4 Meilen südwestlich von Beatty, Nevada
Zufahrt: man erreicht Rhyolite über die Rhyolite Road, die 4 Meilen südwestlich von Beatty vom Hwy 374 nach Norden abzweigt. Von hier bis zur Ghost Town sind es knapp 2 Meilen.

Da die meisten Gebäude der damaligen Zeit aus Holz erbaut waren, ist von der ehemals großen Stadt leider nicht mehr viel erhalten. Ein Teil der Einrichtungen und Gebäude wurde nach dem Niedergang von Rhyolite auch in das benachbarte Beatty transportiert und dort weiter verwendet. Beeindruckendstes Zeugnis aus der Blütezeit der Stadt sind die halb verfallenen Ruinen der ehemaligen Cook Bank, eines mehrstöckigen Luxusgebäudes mit Marmorböden aus Italien, elektrischem Licht, Sanitäreinrichtungen und Wandvertäfelungen aus Mahagoni. Besser erhalten ist dagegen das Las Vegas & Tonopah Railroad Depot aus dem Jahr 1909, bei dem drei Eisenbahnlinien zusammentrafen. Eine besondere Kuriosität ist das ‚Bottle House', das aus 30.000 ungewaschenen Bierflaschen der Marke ‚Adolphous Bush' (heute besser als Budweiser bekannt) sowie einigen Medizinflaschen besteht und 2005 restauriert wurde.

Die Ghost Town Rhyolite war einst 'The Queen City of Death Valley'

Goldwell Open Air Museum  

Lage: an der Zufahrtsstraße nach Rhyolite, kurz davor auf der linken Seite
1 Golden Street, Rhyolite, NV 89003, Tel. 702-870-9946
Hauptattraktion des Goldwell Open Air Museums sind die Kunstskulpturen des belgischen Künstlers Charles Albert Szukalski aus dem Jahr 1984, wie z.B. die rosafarbene ‚Venus von Nevada' oder die riesigen Metall-Silhouetten eines Bergmanns mit einem Pinguin. Weithin sichtbar sind auch seine überlebensgroßen weißen Geisterfiguren aus gehärtetem Acryl, bekannt unter dem Namen ‚The Last Supper' und ‚Ghost Rider'. Das Gelände mit den Figuren kann kostenlos besichtigt werden. Das kleine Sculpture Park Visitor Center hat Mo-Sa von 10 bis 16 Uhr geöffnet. Internet: goldwellmuseum.org

Steinkreis auf dem Gelände des Goldwell Open Air Museum
Szukalskis berühmte Skulptur 'The Last Supper'