Jeep anmieten USA Südwesten

Mit einem gemieteten Jeep unterwegs in den Canyonlands

Jeepmiete für die gesamte Reise

Wer einen Jeep für seine gesamte Rundreise anmieten möchte, hat leider nur sehr wenige Optionen, da die großen Mietwagenfirmen an den internationalen Flughäfen diese nicht anbieten. Einzige Ausnahmen sind die Vermieter Hertz und Sixt, die bei einigen Flughäfen einen Wrangler Jeep als garantiertes Modell anbietet. Allerdings ist auch mit diesem Fahrzeug ein Fahren abseits geteerter Straßen offiziell nicht erlaubt, so dass man bei Schäden die Kosten aus eigener Tasche bezahlen muss. Ausgestattet sind diese Jeeps mit normalen Straßenreifen.

Ein weiterer Vermieter ist Rugged Rental, der 4-türige Wrangler Jeeps (Kategorie Special SUV) ab Salt Lake City Airport anbietet. Achten Sie hier bei der Buchung darauf, Collision Damage Coverage und Supplemental Liability als Zusatzoptionen mit anzugeben. Nicht im Preis enthalten sind dabei die Kosten pro gefahrener Meile, die zusätzlich berechnet werden. Mit Jeeps von Rugged Rental ist das Fahren auf einfachen bis mittelschweren Dirt Roads offiziell erlaubt, Offroad-Fahren (wie bei allen Jeepvermietern) jedoch nicht.

Für den Alpine Loop in Colorado braucht man einen Jeep mit Allradantrieb

Tageweise einen Jeep anmieten

In einigen Städten des Südwesten wie Moab, Durango oder Lake City kann man sich für einen oder mehrere Tage einen Jeep mit Allradantrieb mieten. Diese sind speziell für Fahrten auf Dirt Roads konzipiert, so dass man mit ihnen auch schwierige Pisten und Jeeptrails befahren kann. Neben grobstolligen Geländereifen haben diese Jeeps sowohl einen 4WD High als auch 4WD Low Antrieb, der sich bei Bedarf zuschalten lässt und die Traktion in schwierigem Gelände enorm verbessert. Daneben sind sie meist noch leicht geliftet, so dass sie über eine exzellente Bodenfreiheit verfügen. Nachteil dieser Spezialausstattung ist der hohe Preis, denn die Kosten für einen 4WD Wrangler Jeep liegen je nach Größe und Ausstattung bei 250.- bis 300.- Dollar pro Tag. Dies liegt allerdings auch daran, dass diese Geländefahrzeuge einem extrem hohen Verschleiß unterliegen. Wichtig ist auch zu wissen, dass das Mindestmietalter für die Anmietung eines Jeep in der Regel bei 25 Jahren liegt.

Zusatzversicherungen beachten

Zu den reinen Mietkosten für den Jeep muss man bei der tageweisen Anmietung vor Ort noch die Zusatzversicherungen rechnen, die man als Nicht-Amerikaner abschließen muss. Dabei handelt es sich um die sogenannte CDW Versicherung (= Collision Damage Waiver), die einer Vollkaskoversicherung mit Selbstbeteiligung entspricht. Achtung: nicht alle Jeepvermieter im Südwesten bieten eine solche Zusatzversicherung an. Der Grund liegt darin, dass amerikanische Bürger diese Versicherung nicht brauchen, da ihre Kaskoversicherung personengebunden ist. Damit sind bei ihnen automatisch alle Mietfahrzeuge mit versichert. Daher wird von ihnen nur ein entsprechender Versicherungsnachweis verlangt (proof of insurance). Europäer müssen dagegen eine CDW-Versicherung stets vor Ort separat abschließen. Dabei ist mit Zusatzkosten von ca. 40.- bis 50.- Dollar pro Tag zu rechnen. Wahlweise kann man meist zusätzlich noch eine Glass & Tire Versicherung abschließen, die auch Schäden an der Windschutzscheibe und an den Reifen abdeckt.

Bei den Jeep Rentals vor Ort empfiehlt es sich auch, bereits zu Hause eine Zusatzhaftpflicht für Mietwagen im Ausland abschließen, da diese vor Ort nicht angeboten wird und die Standard-Deckungssumme in den USA meist viel zu niedrig ist. Diese sogenannte Mallorca- oder Traveller Police wird vom ADAC und verschiedenen Versicherungsunternehmen angeboten. Noch sicherer geht man mit einer kombinierten Mietwagen-Zusatzversicherung, die den zum Teil recht hohen Selbstbehalt von bis zu 3.000 Dollar bei der CDW-Versicherung reduziert und gleichzeitig eine Zusatzhaftpflicht beinhaltet. Eine solche Mietwagen-Versicherung wird beispielsweise von HanseMerkur angeboten.

Jeepvermieter und Konditionen

Die größte Auswahl an Jeepvermietern bietet der kleine Ort Moab in Utah, denn dieser ist Ausgangspunkt für Jeeptouren in den benachbarten Canyonlands Nationalpark und auf internationale Touristen eingestellt. Somit hat man hier kein Problem, einen Jeepvermieter zu finden, der die für Europäer notwendigen Zusatzversicherungen anbietet und auch den nationalen Führerschein akzeptiert.

Ein empfehlenswerter Vermieter von Wrangler Jeeps in Moab ist beispielsweise Canyonlands Jeep Adventures im Moab Adventure Center, 225 South Main Street, Tel. 435-259-4413 oder 1-886-892-5337. Zusammen mit dem Mietfahrzeug erhält man dort auch eine Übersichtskarte über das Gebiet und einen Trailguide mit einer ausführlichen Beschreibung aller Touren.

Anders sieht dies in etwas abgelegeneren Orten und bei kleineren Jeepvermietern aus. Hier ist es oft schwer, einen Vermieter zu finden, der auch an Europäer vermietet und die notwendige CDW-Versicherung anbietet. Daher empfiehlt es sich, bereits während der Reiseplanung die einzelnen Vermieter vor Ort per Email zu kontaktieren und nach den Konditionen zu fragen. Bei kleineren Vermietern sollte man auch fragen, ob der nationale Führerschein akzeptiert wird oder ob man einen internationalen Führerschein benötigt.

Geführte Jeeptouren

Eine weitere Alternative zur Anmietung eines Jeeps vor Ort ist die Teilnahme an geführten Jeeptouren, die an vielen Orten im Südwesten angeboten werden. Geführte Jeeptouren gibt es beispielsweise zur White Pocket und zu den Coyote Buttes South in Arizona, von Moab in den Canyonlands Nationalpark in Utah oder von Silverton oder Durango in die Bergwelt der Rocky Mountains. Nähere Informationen zu diesen Jeeptouren finden Sie direkt bei den einzelnen Reisezielen.

ATVs sind geländegängig, aber nur etwas für schönes Wetter

Anmietung eines ATV

Eine Alternative zur tageweisen Anmietung eines Jeep ist die Anmietung eines ATV (All Terrain Vehicle). Hier genügt für die Anmietung ein gültiger Führerschein. Ein Versicherungsnachweis oder Abschluss einer Zusatzversicherung wird nicht verlangt. Ein großer Nachteil vieler ATVs ist, dass sie nach allen Seiten offen sind. Bei kaltem oder regnerischem Wetter kann das schnell ungemütlich werden. Zudem kann je nach Ausgangsort ein zusätzlicher Transport zum Startpunkt der Tour notwendig werden, da ATVs nicht immer eine Straßenzulassung haben. Die Amerikaner transportieren ihre ATVs meist auf der Rückseite ihres Trucks und laden sie am Ausgangspunkt der Tour ab. Dafür gibt es meist spezielle OHV Staging Areas. Bei den ATVs selbst gibt es große Unterschiede hinsichtlich der angebotenen Modelle, von einfachen Quads bis zum 4-sitzigen Highend UTV (Utility-ATV). Dabei liegen die Mietpreise für ATVs oder UTVs meist noch etwas über den Mietpreisen für Jeeps.

Polaris UTVs mit Straßenzulassung vermietet beispielsweise Cliffhanger Jeep Rental in Moab (Adresse: 452 N Main Street, Moab, Tel. 435-259-0889). Der Preis liegt bei 250.- bis 350.- Dollar pro Tag.