Fort Garland Museum  

Fort Garland liegt am südlichen Rand der Sangre de Christo Range

Bundesstaat: Colorado
Höhe: 2.419 Meter ü.M.
Lage: im Süden von Colorado 25 Meilen östlich von Alamosa

30 Meilen südlich des Great Sand Dunes Nationalparks liegt am Rande der Sangre de Christo Range Fort Garland, ein ehemaliger Militärstützpunkt der US Armee aus dem Jahr 1858, von dem noch ein Großteil der einstigen Adobegebäude erhalten ist. Der Rest des Forts wurde originalgetreu restauriert. Auch die einzelnen Gebäude, von den Offiziersquartieren bis zu den Kavalleriebaracken, sind heute wieder so eingerichtet wie in den Jahren 1858 bis 1883, als in Fort Garland Truppen zum Schutz der Siedler im San Luis Valley stationiert waren.

Die Geschichte von Fort Garland

Der erste militärische Stützpunkt im San Luis Valley war Fort Massachusetts, das 1852 östlich der Sangre de Christo Range am Westufer des Ute Creek errichtet wurde. Allerdings wurde bald klar, dass dieser Standpunkt gravierende Schwächen hatte. Zum einen war er zu weit entfernt von den Siedlern im Tal, um diese effektiv gegen Übergriffe feindlicher Ute und Apachen schützen zu können. Zum anderen wurde das Flusstal häufig überschwemmt und war schlecht gegen Angriffe von höher gelegenen Standpunkten aus zu verteidigen. So entschloss man sich 1858, 6 Meilen weiter südlich in der flachen Ebene eine neue Militäranlage zu errichten, Fort Garland.

Die neue Anlage hatte wie die meisten Militärforts der damaligen Zeit einen rechteckigen Grundriss, in der Mitte ein großer Paradeplatz, umgeben von einstöckigen Gebäuden aus Adobeziegeln, in denen 7 Offiziere und 2 Kompanien mit je 100 Mann untergebracht werden konnten. Als der amerikanische Bürgerkrieg drohte, auf den Westen überzugreifen, wurden in Fort Garland auch Hunderte Freiwillige ausgebildet, die im März 1862 nach Süden Richtung New Mexico zogen, wo sie gemeinsam mit anderen Freiwilligen der Union die Truppen der Konföderierten am Glorieta Pass vernichtend schlugen.

Fort Garland während des amerikanischen Bürgerkriegs

Nach Ende des Bürgerkriegs gelang es 1867 Kit Carson, dem Kommandeur des Forts, mit den Ute Indianern ein Friedensabkommen zu schließen, das über ein Jahrzehnt Bestand hatte. Dies änderte sich 1876, als die Konflikte zwischen Indianern und Weißen wieder zunahmen und der Indianer Agent Nathan Meeker zusammen mit 11 anderen Weißen in der White River Agency im Nordwesten Colorados von Ute Indianer getötet wurde. In der Folge wurde die Truppenstärke in Fort Garland auf 15 Kompanien erhöht, von denen die meisten während des schneereichen Winters im Freien in Zelten untergebracht waren. Im Folgejahr mussten die Ute endgültig ihr angestammtes Territorium in den Rocky Mountains verlassen und in ein Reservat im östlichen Utah übersiedeln. Damit hatte auch Fort Garland keine Funktion mehr und wurde 1883 endgültig aufgegeben.

Zufahrt

Das Fort Garland Museum liegt am Hwy 159 am südlichen Ortsrand von Fort Garland, 0,2 Meilen südlich der Kreuzung Hwy 159 und Hwy 160. Parken kann man auf dem Parkplatz direkt vor dem Museum.

Besichtigung Fort Garland

Man beginnt den Rundgang gleich rechts neben dem Eingang im Office und Gift Shop, wo man den Eintritt bezahlt und eine kleine Broschüre zu Lage und Funktion der einzelnen Gebäude erhält. Geht man im Uhrzeigersinn weiter, gelangt man als nächstes zu den im viktorianischen Stil eingerichteten Häusern der Offiziere und des Kommandanten, in denen auch deren Frauen, Kinder und Bedienstete untergebracht waren.

Ausstellung in einem der ehemaligen Offiziersgebäude

Die komplette Westseite des Forts bestand aus einfachen Baracken für die insgesamt 100 Mann zählende Infanterie. Dabei mussten sich bis Mitte der 1870er Jahre jeweils 2 Männer ein Bett teilen. Geschlafen wurde Kopf an Fuß.

Die Schlafbaracken der Infanterie

Auf der Südseite des Forts waren verschiedene Verwaltungs-, Vorrats- und Wirtschaftsgebäude untergebracht, darunter Räume für Kohle, Holz und Getreide, eine Schmiede, eine Bäckerei, Räume für einen Schuhmacher, einen Schneider und einen Tischler, eine Küche, ein großer Speisesaal und ein Telegraphenbüro.

Schlaf- und Aufenthaltsraum der Kavallerie

Ursprünglich war hier auf der Südseite auch der Eingang zum Fort, flankiert von zwei Gebäuden mit Wachposten und einer spartanischen Gefängniszelle. In den Räumen rechts daneben sind heute zwei Ausstellungen untergebracht, eine über die Zeit des amerikanischen Bürgerkriegs und eine über die zeitweise im Fort stationierten Buffalo Soldiers. Ebenfalls noch im Originalzustand erhalten sind die Kavalleriebaracken auf der Ostseite des Forts, in denen die berittenen Truppen untergebracht waren. Einer dieser Räume dient heute als Bibliothek, ein anderer zum Vorführen von Filmen. Außerhalb des befestigten Forts befanden sich weitere Gebäuden, die allerdings nicht mehr erhalten sind, darunter ein Warenlager, eine Wäscherei, ein Eishaus und die Pferdeställe der Kavallerie.

Information

Fort Garland Museum
29477 Highway 159
Fort Garland, CO 81133
Tel. (719) 379-3512
Internet: www.museumtrail.org/fort-garland-museum.html
Öffnungszeiten: 1. März - 31. Oktober tägl. 9-17 Uhr, 1. Nov. - 31. Dez. Mi-Sa 10-16 Uhr, 1. Januar - 28. Februar geschlossen.