Besh Ba Gowah Archaeological Park  

Bundesstaat: Arizona
Lage: im Süden Arizonas am südlichen Stadtrand von Globe
Höhe: 1.064 Meter ü.M.

Besh-Ba-Gowah ist eine bedeutende, etwa 700 Jahre alte Ruinenstätte der Salado Kultur, die von 1.150 bis 1.450 n.Chr. im Tonto Basin verbreitet war und zu der auch die beiden Felsklippenpueblos des Tonto National Monument gehören. Anders als diese war Besh-Ba-Gowah jedoch eine weitläufige stadtähnliche Siedlung mit einem langen, überdachten Zugangskorridor, der an einer großen Plaza endete und von über 400 ein- bis zweistöckigen Wohnräumen umgeben war. Etwa die Hälfte dieser Siedlung ist heute noch erhalten. Sehenswert ist auch das kleine Museum im Visitor Center, in dem viele interessante Fundstücke aus dem ehemaligen Pueblo ausgestellt sind.

Geschichte der Besh Ba Gowah Ruins

Das Tal des Pinal Creek zu Füßen der Pinal Mountains war bereits sehr früh von indianischen Ureinwohnern der Hohokam Kultur besiedelt. Erdgrubenwohnungen, die man unterhalb des heutigen Ruinengeländes fand, datieren zurück auf das Jahr 550 n.Chr., eine darüber liegende dörfliche Siedlung war von 750 bis 1.150 n.Chr. bewohnt. Später entstand daraus die eigenständige Salado Kultur, die im gesamten Tonto Gebiet verbreitet war. So gab es in der Region des Pinal Creek neben dem Pueblo von Besh-Ba-Gowah noch weitere 8 Pueblos - darunter das große und bis zu vierstöckige Gila Pueblo - sowie zahllose kleinere Siedlungen und Dörfer.

Die Menschen in diesen Siedlungen bauten ausgeklügelte Bewässerungsanlagen für den Anbau von Nutzpflanzen wie Mais, Kürbisse und Bohnen. Daneben sammelte und nutzte man Teile von Wildpflanzen wie Agaven, Yukkas, Opuntien, Kreosotbüsche, Wacholder, Pinien und Amaranth. Haupterwerbszweig war jedoch der Handel, denn die Siedlungen entlang dem Pinal Creek lagen direkt an der Haupthandelsroute von Casas Grande in Chihuahua, Mexiko zu den großen Siedlungen am Salt River. Exportiert wurden Erdpigmente für die Herstellung von Farben, Türkise, Perlen und kunstvoll verzierte farbige Töpferwaren, die heute unter dem Namen Gila Polychrome bekannt sind. Importiert wurden hauptsächlich Muscheln aus dem Golf von Mexiko und dem Pazifik. Die Blütezeit der Salado Kultur endete um das Jahr 1450, nachdem die Pueblos bereits in den zwei Jahrhunderten zuvor immer wieder unter Erdbeben, feindlichen Überfällen, Dürreperioden und Feuersbrünsten zu leiden hatten.

Aus Muscheln angefertigter Schmuck diente als Handelsware

Der erste, der die Ruinenanlage von Besh-Ba-Gowah erforschte, war der Archäologe Adolph F. Bandelier, der auch die Ausgrabungen im Bandelier National Monument leitete. Er fertigte 1883 eine Übersichtskarte des Geländes an. Die eigentlichen Ausgrabungen begannen jedoch erst 1935. Dabei wurden sämtliche Erdgeschossräume freigelegt. Daneben entdeckte man 150 Gräber unterhalb der einstigen Plaza. Heute ist noch etwa die Hälfte der einstigen Siedlung mit ihren Grundmauern erhalten. Der restliche Bereich wurde für Sportanlagen eingeebnet. Der Name Besh-Ba-Gowah ist übrigens ein Apachewort und bedeutet so viel wie 'Ort des Metalls'. Dies bezieht sich jedoch auf die Bergbauaktivitäten in der Region rund um Globe, die wesentlich jüngeren Datums sind und noch heute andauern.

Zufahrt Besh Ba Gowah Ruins

Die Zufahrt zum Archaeological Park ist gut ausgeschildert. Sie beginnt in Globe an der US 60, die die Stadt als Main Street durchquert. Von dort biegt man ab auf die W Oak Street, dann gleich wieder nach rechts auf die S Broad Street. Nach einer weiteren halben Meile biegt man rechts ab auf die Ruiz Canyon Road und gleich wieder links auf die S Jesse Hayes Road. Diese führt direkt zum Besh Ba Gowah Archaeological Park, der auf einer kleinen Anhöhe liegt und Teil des Globe City Parks ist. Vor dem Museumsgebäude und Eingang befindet sich ein großer Parkplatz.

Besichtigung Besh Ba Gowah Ruins

Der Besuch von Besh Ba Gowah beginnt im Museumsgebäude. Hier kann man sich zunächst zwei Modelle des Pueblos ansehen. Eines zeigt den heutigen Zustand, das andere die rekonstruierte Puebloanlage des Jahres 1325. Daneben sind in Glasvitrinen viele interessante Fundstücke ausgestellt, die während der Grabungsarbeiten entdeckt wurden. Dazu gehören Metatates (Mahlsteine), Messer, Äxte und Hacken aus Stein, Pfeilspitzen aus Obsidian, Türkisperlen, aus Muscheln angefertigter Schmuck, bunte Keramikschalen, aus Yukkafasern hergestellte Matten, Körbe und Sandalen sowie fein gewebte Kleidungsstücke.

Das Museumsgebäude beherbergt ein interessantes Museum

Hat man sich alles ausgiebig angesehen, folgt man vom Museumsgebäude dem Pfad durch das sehr schön angelegte Außengelände. Rechts und links flankiert von den Grundmauern der einstigen Wohnräume gelangt man über den langen, ehemals überdachten Korridor zur rechteckigen Plaza im Zentrum der Siedlung, die 12 mal 27 Meter misst. Hier wurden bei den Grabungsarbeiten unterhalb der Plaza über 150 sorgfältig angelegte Gräber entdeckt, die vermutlich Angehörigen der Oberschicht vorbehalten waren. Die Puebloanlage rund um die Plaza bestand aus etwa 400 mehrstöckigen Wohnräumen, die nur von oben, also über Leitern zugänglich waren. Einige dieser Räume wurden für Besucher rekonstruiert und mit Utensilien der damaligen Zeit ausgestattet. Sehenswert sind auch die nachgebauten Dachkonstruktionen, bestehend aus eng aneinander gereihten Holzbalken, die von geflochtenen Matten aus Schilf und einer dicken Schicht getrocknetem Schlamm bedeckt waren.

Die rekonstruierte Pueblosiedlung Besh Ba Gowah

Der Weg führt weiter zum 'Ceremonial Room', dem größten Raum innerhalb des Pueblos, der an die Zeremonialkivas anderer Pueblokulturen erinnert. In seiner Mitte befindet sich der sogenannte 'sipapu', ein rechteckiges ummauertes Loch, das symbolisch den Zugang zur Unterwelt darstellt. In ihm wurden Türkisstaub und ein großer Quarzkristall gefunden. An den Außenwänden des Raums befinden sich Sitzbänke auf mehreren Ebenen, auf der Ostseite des Raums ein Altar. Das Dach wird von 4 starken Holzpfeilern getragen. Aufgelockert wird der Rundweg durch viele Kakteen und Wüstenpflanzen, die zwischen den Mauerruinen wachsen, darunter Agaven, Yukkas, Saguaros, Opuntien und Santa Rita Prickly Pears.

Im April blühen im Park Wildblumen und Kakteen
Dunkelrote Santa Rita Prickly Pears

Information

Besh Ba Gowah Archaeological Park
1324 S Jesse Hayes Rd.
Globe, AZ 85501
Tel. (928) 425-0320
Öffnungszeit: tgl. 9 - 16.30 Uhr (von 1. Juli bis 30. September Mo/Di geschlossen)

Internet: http://www.globeaz.gov/visitors/besh-ba-gowahy

Karte Apache Trail und Umgebung

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